München. Vor Ostern flanierte ich durch das corona-comatisierte München,
selbst sonst von mir eher gemiedene Fussgängerzonen, die jetzt auch ihre schöneren Seiten ungestörter zeigen konnten.

Der Abstecher zur Brücke über den Eisbach, wo sonst immer(auch im Winter!)einige Isarsurfer unterwegs sind,
war ebenso erwartbar anders als sonst…

Bauzäune riegeln die Ufer ab. Das soll die bisher von der Stadt geduldeten Surfer und ihre Zuschauer nun abhalten.
Ihr immer recht kurzer Tanz auf der kleine Welle lockt seit Jahren auch immer mehr Touristen an,
da die meisten Reiseführer einen Hinweis auf den spot neben dem „Haus der Kunst“ führen.
Also auch hier nun Zäune, eine künstliche Grenze. So wie in ganz Europa
die grünen Grenzen wieder unüberwindbare Barrieren aufgestellt bekamen. Das ist ja auch ein wichtiges Thema meiner Reisereportagen, und wie diese wieder wachsen, aber so dramatisch war das vor kurzem natürlich nicht absehbar.
Der Unterschied ist aktuell neben dem Hintergrund, dass nun auch die Mitteleuropäer betroffen wurden. So fühlt sich das also an, wenn sein Reisepass plötzlich auch wertlose Pappe wird.

Aber wir müssen nicht weg, flüchten die meisten nur aus Langeweile oder vor unserem schlechteren Wetter. Meine im April geplante Reise mit Kind nach Kuba kann ich auch irgendwie verschmerzen, aber wenigstens die dahin vegetierenden Kinder aus den griechischen Flüchtlingslagern, hätte ich den Weg hierher gegönnt. Nicht nur ihnen.
Mein anderer Besuch auf den verlassenen Südfriedhof passt da eher in die Stimmungslage, gerade weil der Frühling da jedes Jahr auch hoffnungsvollere Farben setzt.